Bereits seit vielen Jahren ziert die ca. 0,90 m große Bronzefigur „Mädchen aus Heiligenstadt“ den öffentlichen Raum in Munster. Sie wurde von Walter Tuckermann geschaffen und erhielt von den Eigentümern Waltraud und Jürgen Zörner am 13.Dezember 1996 ihren Platz direkt vor der Sonnen-Apotheke an der Ecke Ernst-Pernoll-Straße / Breloher Straße. Im Rahmen einer Neugestaltung des Vorplatzes sollte die Bronzefigur nunmehr diesem Platz weichen.
Die Eigentümer schenkten mit Schreiben vom 27.Februar 2024 die Bronzefigur Mädchen aus Heiligenstadt der Stadt Munster mit der Bitte, diese an anderer geeigneter Stelle im öffentlichen Raum weiter auszustellen. Der Verwaltungsausschuss entsprach der Schenkung und nahm die Spende in seiner Sitzung am 04.April 2024 an.
Mit Beginn der Bauarbeiten am 03.Juni 2024 musste die Bronzefigur ihren ehemaligen Platz verlassen. Der städtische Bauhof setzte das Mädchen direkt am Folgetag an ihren neuen Standort ein. Sie befindet sich nun auf der Ecke Lüneburger Straße / Am Mühlenteich, eingebettet in einem Blumenbeet. Auf der grünen Wiese im Hintergrund befindet sich bereits ein Kunstwerk von Wladimir Rudolf, so dass sich das Mädchen aus Heiligenstadt in bester Gesellschaft nahe des Mühlenteiches befindet.
Walter Tuckermann (1895-1981) begann 1911 seine Ausbildung an der Meisterschule für Bildhauer in Warmbrunn bei Del Antonio. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er Schüler an der Akademie für Bildende Künste in Breslau bei Prof. Bednorcz. Im Jahre 1942 nahm er vom 06.Juni bis 5.Juli an einer Oberschlesischen Kunstausstellung vom Kunstverein Oberschlesien im Landesmuseum Beuthen teil. Nach dem 2.Weltkrieg 1946 zog Tuckermann nach Heiligenstadt, was zu seiner zweiten Heimat wurde.