25.06.1927 - 09.06.1991
Als echtes Kind der Heide wuchs Clemens Neuhaus in Munster auf. Das der Kunst aufgeschlossene Elternhaus – der Vater war Pianist – brachte den Jungen Clemens mit dem inzwischen berühmten großen Maler Robert Stratmann zusammen, der seit 1914 ein Atelier in Munster besaß. Er begleitete Robert Stratmann oft an die Stellen, wo dieser seine Staffelei aufstellte und Motive in unverwechselbarer Weise auf der Leinwand verewigte. Robert Stratmann muss das Talent, dass in dem heranwachsenden Heidjerjungen steckte, erkannt haben; denn es sollte sich sehr bald eine gegenseitige freundschaftliche Beziehung entwickeln.
Vom etwa 14jährigen Neuhaus sind uns einige Bilder mit Motiven von Alt-Munster erhalten. Ähnlich ausgewählt, wie bei Robert Stratmann – Mühle – Ollershof - St.Urbani-Kirche – Wehre im Örtzetal. In den letzten zwei Jahrzehnten kommen solche bei Clemens Neuhaus so gut wie nicht mehr vor.
Die besondere Förderung des jungen Talents durch den von ihm sehr geschätzten Maler und Bildhauer Hans Wagner führte zu einer umfassenden Ausbildung auf der Kunsthochschule Hamburg-Lerchenfeld. Entscheidende Impulse erhielt Clemens Neuhaus während seines Studiums von den Professoren Romeis und Grimm.
Seine künstlerische Arbeit im skandinavischen Raum in den frühen fünfziger und sechziger Jahren hat Clemens Neuhaus mitgeprägt. Besondere Beziehungen aus dieser Zeit zu Dänemark bestanden bis in die letzten Lebensjahre, insbesondere zu den dort arbeitenden Kollegen. Clemens Neuhaus zählte zu den ganz wenigen herausragenden zeitgenössischen Landschaftsmalern. Seine besondere Verbundenheit galt unserer norddeutschen Heimat mit ihrem unverwechselbaren Charakter. Seine Bilder betrachtend wandern wir mit ihm durch die Lüneburger Heide, durch die Moore und Flusstäler, vorüber an Bauernhöfen und durch historische Stadtansichten. Wir erleben die Jahreszeiten und lassen uns von seinen Blumensträuße in herrlichsten Farben beeindrucken.
Seine Schaffenskraft war enorm. Es gab Perioden, die uns Werke von besonderer Eindringlichkeit hinterlassen haben, dazu gehören zweifellos die letzten Jahre seines Lebens.