Am 10.03.2022 hatte der Bürgermeister zu einem Treffen mit den Städtepartnerschaftsbeauftragten für die Städte Eragny sur Oise (Frankreich), Muggiò (Italien), Radcliff (USA) und Mitschurinsk (Russland) eingeladen.
In diesem Austausch ging es unter anderem um die pandemiebedingten Einschränkungen der letzten zwei Jahre und welche Auswirkungen diese für die städtepartnerschaftlichen Kontakte hatte. Die partnerschaftliche Kommunikation konnte in dieser Zeit über Telefon, Emails und Videokonferenzen aufgefangen werden. Allerdings mussten viele geplante und vorbereitete Besuche abgesagt werden, wodurch die persönlichen Kontakte zwischen den Bürgerinnen und Bürgern der Städte und auch zwischen den Schulen und Vereinen gelitten haben.
So wurden geplante Reisen der Munsteraner Schulen nach Muggiò, Eragny sur Oise und Mitschurinsk aufgrund der Pandemie gestrichen. Auch geplante Besuche aus den Partnerstädten nach Munster mussten ausfallen. So war zum Beispiel ein Besuch von der Jugendfeuerwehr aus Ergagny sur Oise für den Sommer 2020 geplant. Der Vereins EMEX (Eragny-Munster-Exchange) wollte die Nikolausmärkte in Munster in 2020 und 2021 mit einem kulinarischen Stand bereichern. Nicht zuletzt konnte auch den gegenseitigen Einladungen von Delegationen aus Rat und Verwaltung nicht Folge geleistet werden. Die Partnerschaftsbeauftragten Kahnwald und Mangold aus Munster versicherten aber trotzdem gute Kontakte in die Partnerstädte Muggio und Eragny.
Gerd Engel als Partnerschaftsbeauftragter für Radcliff berichtete, dass der Kontakt zur Partnerstadt Radcliff derzeit ruht. Mit dem Ausscheiden in 2015 der dortigen Partnerschaftsbeauftragten Patty Carry hörte auch die Kommunikation auf, die bis dahin sehr rege war. Dadurch waren auch keine Reisen von Schülerinnen und Schüler in die USA mehr möglich. Engel versicherte, dass er trotzdem bemüht sei, den Kontakt wieder zu beleben.
Auch die russischen Angriffe auf die Ukraine seit dem 24.02.2022 waren Thema des Treffens. In diesen für die Menschen in der Ukraine so schrecklichen Tagen steht die Städtepartnerschaft Munster-Mitschurinsk vor einer besonderen Herausforderung. Mit jedem Tag werden die Forderungen nach einem Abbruch der partnerschaftlichen Beziehungen zur russischen Stadt Mitschurinsk lauter. Die bisherige Zusammenarbeit im Rahmen dieser Städtepartnerschaft hat aber gezeigt, was im Sinne von Völkerverständigung und an wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und kultureller Zusammenarbeit möglich ist. Russische Menschen in Deutschland, die den Krieg in der Ukraine ablehnen, sollen nicht Diskriminierungen ausgesetzt werden, weil sie russische Wurzeln haben. Es müsse differenziert beurteilt werden. Es sind die zivilgesellschaftlichen Kontakte, die als Brücke zwischen den Völkern bestehen bleiben muss.
Die bisherigen guten partnerschaftlichen Beziehungen zu Mitschurinsk, auch vor dem Hintergrund der Verbindungen von Mensch zu Mensch, sollen daher nicht beendet werden. Allerdings, so betonen Bürgermeister Ulf-Marcus Grube und die Städtepartnerschaftsbeauftragten einhellig, wird angesichts der hohen Opferzahlen und des Leids in der Ukraine die Städtepartnerschaft zu Mitschurinsk bis auf weiteres ruhen.
Foto Stadt Munster: v.l.: Fachgruppenleiterin Kultur Andrea Holz, Fachbereichsleiter 3 Benjamin von Ahlen, Herr Alexander Voll (für Mitschurinsk), Bürgermeister Ulf-Marcus Grube und die Städtepartnerschaftsbeauftragten Alfred Mangold (Eragny sur Oise), Tiziana Kahnwald (Muggiò), Gerd Engel (Radcliff) und Uwe Körner (Mitschurinsk).